Urbane Natur ist unser Lebensraum

"Stadtnatur" - ein Thema der Zukunft: Man schätzt, dass im Jahr 2030 etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Ballungszentren lebt!
Wien, halb acht Uhr morgens. Die Straßenbahnlinie 31 passiert den Florido Tower und hält an der Station Floridsdorfer Brücke. Nur wenige Fahrgäste blicken müde und lustlos aus den Fenstern. Die Mehrzahl schreibt SMS oder versteckt sich hinter einer Tageszeitung. Ein neuer Arbeitstag steht bevor.

Dabei würde sich ein aufmerksamer Blick hinaus durchaus lohnen. Die kleine Insel im Floridsdorfer Wasserpark, nur wenige Meter von der Straßenbahnstation entfernt, ist Schauplatz für das Abenteuer Leben.

Sie beherbergt eine bedeutende Graureiherkolonie. Im Frühling herrscht bei der Fütterung der Jungen Hoch- und Schichtbetrieb. Über 20 Brutpaare der schönen Schreitvögel können sich hier zusammenfinden.Neben den Reihern erfreuen sich Kormorane, Schildkröten, verschiedene Enten- und Gänsearten an den exzellenten Lebensbedingungen. Hin und wieder umrundet ein Biber den Schauplatz. Gemeinsam bilden sie eine bunte, gar nicht unauffällige Truppe zwischen Hochhäusern, Straßenbahnen und der stark befahrenen Donauufer Autobahn.

Trendthema "Urbane Natur"

Urbane Natur ist ein globales Thema der Zukunft. In wenigen Jahrzehnten wird ungefähr zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben - und zumeist nur dort mit Natur in Berührung kommen - in Parks, Grünanlagen, Zoos, Gärten. Dieser urbane, teilweise noch nicht als „echte“ Natur anerkannte Lebensraum bietet den Bürgerinnen und Bürgern in unmittelbarer Nachbarschaft bemerkenswerte Möglichkeiten, Natur aktiv zu erfahren.

Wichtig ist dies insbesondere auch für junge Menschen, die in Zukunft Verantwortung für eine positive Entwicklung der Städte tragen werden – aber natürlich auch für alle naturbegeisterte Städter, die direkt vor ihrer Haustüre ihre neuen Nachbarn bestaunen können.

Der Zuzug von Tieren in die Stadt ist ein langfristiger Prozess, der in vielen Städten dieser Welt voran schreitet. Der Themenbereich urbane Wildnis erfordert daher die notwendige nachhaltige Beschäftigung mit der durchaus anspruchsvollen Integration eines ganzen Ökosystems im Spannungsfeld zwischen Architektur und Stadtplanung sowie der Wahrung der verständlichen Bedürfnisse der Menschen und der Rechte der Natur.

Erstaunliche Fakten

Die Fakten zeigen Erstaunliches: Mehr als 50 Prozent Wiens sind Grünflächen. Statistisch gesehen, kommen damit auf jeden Wiener 120 Quadratmeter Grünfläche. Somit zählt Wien zu den grünsten Millionenstädten der Welt.

Alleine der Wiener Anteil des Biosphärenparks Wienerwald umfasst zirka 9.900 Hektar und dieses Naturreservat schließt sieben Wiener Gemeindebezirke ein. 2.000 Pflanzenarten und 150 Brutvogelarten sind im Wienerwald zu finden. Darunter beispielsweise auch Raritäten der Vogelwelt wie der Habichtskauz, der jetzt - eine kleine Sensation - wieder bei uns brütet.

Oder die Lobau. Sie stellt ein Drittel des Nationalparks Donau-Auen, liegt mit 2.300 Hektar auf Wiener Stadtgebiet und beheimatet 800 Pflanzen-, 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, acht Reptilien- und 13 Amphibien- sowie 60 Fischarten.

Somit ist Wien jeden Tag, jede Nacht und zu jeder Jahreszeit Schauplatz spannender Ereignisse und ein lohnenswertes Ziel für naturbegeisterte BürgerInnen jeder Altersgruppe. Wenige Metropolen können mit einer derartigen Vielfalt aufwarten.

Unser "Wiener Wildnis Trailer: Urbane Natur ist unser Lebensraum